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HNO-Verbände starten Online-Petition zum Erhalt der HNO-Kinderchirurgie

6. Februar 2023

Anlässlich der Protestaktion gegen die Unterfinanzierung der ambulanten Operationen bei Kindern haben die HNO-Verbände eine Online-Petition gestartet. Hiermit soll die breite Öffentlichkeit auf den Versorgungsnotstand bei Mandel- und Mittelohroperationen aufmerksam gemacht werden.


„Viele Menschen haben sich in den letzten Wochen an uns gewandt, weil sie den Protest unterstützen möchten. Die Petition ermöglicht es den betroffenen Familien, die Verantwortlichen bei Politik und Krankenkassen zum Handeln zu bewegen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Jan Löhler, Präsident des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Die Petition „Appell an Politiker und Krankenkassen - Erhalten Sie die ambulante HNO-Kinderchirurgie!" ist unter https://chng.it/mm5RXHHK im Internet abrufbar. Der Aufruf wird von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie mitgetragen.


Zu lange Wartezeiten auf eine Mandel- oder Mittelohroperation

Mit der Petition wolle man den betroffenen Familien eine Stimme verleihen, erklärt HNO-Präsident Löhler: „Es ist leider häufig der Fall, dass Gesundheitspolitik an den Patienten vorbei gemacht wird. Das gilt insbesondere für die Versorgung von Kindern, die in unserem Gesundheitssystem oft zu kurz kommen. Die überfüllten Arztpraxen bei der jüngsten Infektwelle im Dezember haben dies deutlich zutage gebracht. Die Hilferufe der Eltern, die monatelang auf einen OP-Termin für ihr Kind warten müssen, wurden bisher geflissentlich überhört. Die Petition gibt der Bevölkerung die Möglichkeit, sich in die Diskussion einzubringen und ihren Appell an Politik und Krankenkassen zu richten.“ Anders als es die Krankenkassen behaupteten, treffe die Protestaktion bei den Eltern durchweg auf Verständnis, so Löhler weiter: „Es ist klar, dass niemand begeistert ist, wenn er keinen Termin für eine benötigte Operation bekommt. Wenn man den Eltern erklärt, wie gering die Bezahlung der Krankenkassen für den Eingriff bei ihrem Kind ist, zeigen sich die allermeisten mit dem Protest solidarisch.“ Eine Adenotomie mit Paukendrainage (Polypenentfernung) wird nur noch mit rund 107 Euro vergütet. Für eine Tonsillotomie (Mandelteilentfernung) zahlen die Krankenkassen gerade mal rund 174 Euro. Nach Abzug aller Kosten bleibt dabei kaum ein Honorar für den behandelnden Arzt übrig.

Der OP-Protest richte sich nicht gegen die Kinder, unterstreicht Löhler. Es gehe vielmehr darum, den Rückgang des OP-Angebots für die kleinen Patienten aufzuhalten. So zeige sich an aktuellen Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, dass alle typischen HNO-Kinderoperationen rückläufig sind. So sank die Gesamtzahl der erbrachten Eingriffe (Parazentese,
Tonsillotomie und Adenotomie) um 37,4 Prozent – von 2.412 (Quartal 2/2019) auf 1.510 (Quartal 3/2022). Bei dem Vergleich wurden die Pandemiejahre 2020 und 2021 wegen der behördlich eingeschränkten Erbringung von elektiven Eingriffen ausgeklammert. Die Anzahl an operierenden Ärztinnen und Ärzten nahm um knapp ein Viertel ab (minus 23,8 Prozent): Boten im Quartal 2/2019 im Freistaat noch 268 HNO-Operateure die Leistungen an, waren es im Quartal 3/2022 nur noch 204. Löhler: „Die Zahlen belegen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der operierenden Kolleginnen und Kollegen. Viele haben sich wegen der unzureichenden Bezahlung entschieden, die operative Tätigkeit zu beenden. Die Folge sind immer längere Wartezeiten auf eine Mandel- oder Mittelohroperation.“

Unter den aktuellen Rahmenbedingungen, die für das ambulante Operieren in der gesetzlichen Krankenversicherung gelten, sei die von der Politik forcierte Ambulantisierung der Medizin nicht zu machen, erklärt der HNO-Präsident. „Statt die protestierenden Ärztinnen und Ärzte als gierig abzustempeln und mit einer verzerrten Ethikinterpretation an den OP-Tisch zurückzwingen zu wollen, sollten Politik und Krankenkassen auf die Hilferufe hören und tragfähige Lösungen für die ambulante Medizin mitgestalten.“ Ein gangbarer Weg aus der Misere bei den HNO-Kinderoperationen wäre, die Eingriffe aus dem defizitären EBM-System herauszulösen und in den neuen Bereich der sektorengleichen Leistungen einzugliedern. „Für einen solchen Schritt braucht es den politischen Willen und die Gesprächsbereitschaft der verantwortlichen Krankenkassen. Ich bin zuversichtlich, dass eine Einigung im Sinne aller Beteiligten rasch erreicht werden kann“, so Löhler. Die von den HNO-Verbänden gestartete Petition werde bis zu einer Lösung die nötige Aufmerksamkeit auf das Thema lenken.

Die Petition kann über
https://chng.it/mm5RXHHK mitgezeichnet werden.

pdf-Dokument mit QR-Code zur Unterzeichnung


Quelle: Pressemitteilung des Dt. Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte


https://www.hno-aerzte-im-netz.de

26. November 2024
Klimaanlagen und Heizungsluft trocknen die Schleimhaut an Kehlkopf und Stimmbändern aus. Daher ist es in der kalten Jahreszeit besonders wichtig, viel zu trinken und auf eine nicht zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Räumen und im Auto zu achten. Die übertriebene Nutzung einer Klimaanlage kann genau wie Heizungsluft unter Umständen Probleme mit der Stimme verursachen. Klimaanlagen produzieren sehr trockene Luft, die laut Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte die Schleimhaut an Kehlkopf und Stimmbändern reizen kann. Kehlkopf und Stimmbänder können sich so schneller entzünden, Reizungen und Heiserkeit sind die Folge. Besonders groß ist das Problem im Winter, da kalte Luft trockener ist als warme. Daher empfiehlt es sich, die Luftfeuchtigkeit zu Hause, im Auto und im Büro im Auge zu behalten: Unter 50% sollte der Wert nicht fallen. Als Gegenmaßnahme kommen spezielle Luftbefeuchter in Frage. Generell ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen viel Wasser und/oder Tee zu trinken. Außerdem sollte die Klimaanlage nicht zu warm oder zu kalt eingestellt werden, denn große Temperaturunterschiede zwischen draußen und drinnen können ebenfalls die Schleimhäute reizen. Quelle: https://www.hno-aerzte-im-netz.de , äin-red
9. Juli 2024
Lautes Schnarchen hält nicht nur die Lebensgefährtin wach. Es kann auch Zeichen eines folgenreichen Bluthochdrucks sein, so das Ergebnis einer australischen Studie. Viele Studien über den Zusammenhang zwischen Schnarchen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben eine Schwäche: sie basieren auf Selbstberichten von Betroffenen. Dr. Bastien Lechat von der Flinders Universität und sein Team können ihre Forschung erstmals auf objektive Daten der schnarchenden Studienteilnehmer stützen. Möglich machen dies Sensoren, die unter die Matratze gelegt werden und die nächtlichen Schnarch- und Schlafzeiten erfassen. Blutdruck und Schnarchzeiten im Vergleich Insgesamt 10.868 Männer und 1.419 Frauen im mittleren Alter von 50 Jahren nahmen an der Studie teil. Über einen Zeitraum von sechs Monaten maßen die Teilnehmer mehrmals täglich ihren Blutdruck und schliefen auf den Sensoren. Mithilfe der Sensoren ließen sich die genauen Schlafzeiten, die Schnarchzeiten sowie das Verhältnis von Apnoe (Atemaussetzer) und Hypnoe (eingeschränkte Atemtiefe) genau erheben. Als weitere Einflussfaktoren wurden Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index (BMI) in die statistischen Analysen einbezogen. Viel Schnarchen und Bluthochdruck hängen zusammen Das Forscherteam kam anhand der gewonnenen Daten zu folgenden Erkenntnissen: Jeder fünfte Teilnehmende litt an Bluthochdruck 29% der Teilnehmer schnarchten über 10% der nächtlichen Schlafzeit 14% schnarchten über 20% ihrer nächtlichen Schlafzeit 7% schnarchten sogar über 30% ihrer nächtlichen Schlafzeit Bei Viel-Schnarchern (>5% der Schlafzeit) lag das Risiko für Bluthochdruck fast doppelt so hoch wie bei Wenig-Schnarchern (<0,1% der Schlafzeit) – unabhängig davon ob Atemaussetzer (Schlafapnoe) auftreten Die Vielschnarcher waren mehrheitlich übergewichtige Männer Das Forscherteam konnte zeigen, dass häufiges Schnarchen mit einem deutlich erhöhten Risiko für Bluthochdruck einhergeht – auch ohne Schlafapnoe. Das australische Forscherteam will nun untersuchen, inwieweit therapeutische Interventionen gegen das Schnarchen dabei helfen, auch den Bluthochdruck zu senken. Hinweis der Redaktion: Auf Dauer erhöht Bluthochdruck das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschäden. Gewichtsabnahme, mehr Bewegung, eine gesunde Ernährung (z.B. Mittelmeerkost) – und gegebenenfalls Rauchstopp – können dabei helfen, einen erhöhten Blutdruck auch ohne Medikamente zu senken. Quelle: https://www.hno-aerzte-im-netz.de Lechat B. et al. Regular snoring is associated with uncontrolled hypertension. npj Digital Medicine (2024). DOI: 10.1038/s41746-024-01026-7
28. Mai 2024
Rauchen verursacht bzw. begünstigt viele Krebsarten im Mund-Rachen-Bereich. Daher stellen die HNO-Ärzte im Netz anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai Initiativen zur Förderung des Rauchstopps vor. Die Zahl der Raucher hat, vor allem bei den Jugendlichen, in der Corona-Zeit wieder leicht zugenommen, daher ist und bleibt die Nikotinsucht eine der größten Volkskrankheiten. Dabei ist Rauchen ein großer Risikofaktor für die Gesundheit allgemein und für die Entstehung von Krebs (z.B. Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs). Um das Nichtrauchen bei Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai vor Jahren die Initiative „Werden Sie rauchfrei!“ ins Leben gerufen. Aus bestehendem Anlass möchten die HNO-Ärzte im Netz auch zum diesjährigen Weltnichtrauchertag auf das Informationsportal der Aktion hinweisen: www.rauchfrei-info.de . Dort erhalten aufhörwillige Raucherinnen und Raucher neben vielfältigen Informationen und Ratschlägen rund um das Nichtrauchen professionelle Hilfe beim Rauchstopp. So können sie beispielsweise am kostenlosen Online-Ausstiegsprogramm ‚rauchfrei’ teilnehmen, das sie je nach Bedarf bis zu vier Wochen täglich mit Tipps und Empfehlungen beim Rauchausstieg begleitet. Weiter können Sie sich in einer Community mit anderen zu den Problemen des Nikotinentzugs austauschen. Da Rauchen die Krebsentwicklung von Tumoren im Mund- und Rachen-Bereich verursacht bzw. stark begünstigt, können Programme wie diese BZgA-Initiative und das Programm www.justbesmokefree.de zur Förderung des Rauchstopps aus HNO-ärztlicher Sicht nur befürwortet werden.  Anlässlich des Weltkrebstages möchten die HNO-Ärzte auch an seltenere Krebsarten wie Kehlkopfkrebs erinnern, zumal dieser durch den frühzeitigen Vorsorge-Check beim HNO-Arzt vermeidbar bzw. heilbar ist. In Deutschland erkranken jährlich etwa 2.700 Männer und gut 500 Frauen neu an Kehlkopfkrebs. Das mittlere Erkankungsalter liegt bei 67 Jahren. Zu den Hauptrisikofaktoren zählt neben dem Rauchen ein hoher Alkoholkonsum. Aber auch eine Asbest-Belastung und bestimmte Viren (z.B. Humane Papillomviren, kurz HPV) können bei der Entstehung von Kehlkopfkrebs eine Rolle spielen. Quellen: https://www.hno-aerzte-im-netz.de BZgA, Just be Smokefree https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Kehlkopfkrebs/kehlkopfkrebs_node.html
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